Forschung

Durch systematische Forschung will die Stiftung dazu beitragen, das Wissen über die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen zu erweitern und für die Therapie nutzbar zu machen.

Vorträge des Forschungskolloquiums der Christoph-Dornier-Stiftung.

Abstracts des Doktorandensymposiums 2015 in Erfurt.

Organisation:
Dr. Fabian Andor, Dr. Daniela Beutinger, Dr. Thomas Lang, Dipl.-Psych. Simone Voß

SONJA BRAUN

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner

Entwicklung und Evaluation des Therapieprogramms zur Steigerung von Organisationsfähigkeit, Konzentration und Impulskontrolle bei Kindern mit ADHS: THOKI-ADHS

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SONJA BRAUN
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner

Entwicklung und Evaluation des Therapieprogramms zur Steigerung von Organisationsfähigkeit, Konzentration und Impulskontrolle bei Kindern mit ADHS: THOKI-ADHS

Theoretischer Hintergrund: Im leitliniengemäß vorgesehenen multimodalen Vorgehen bei der Behandlung von ADHS sind unter den psychosozialen Behandlungsansätzen elternzentrierte und schulzentrierte Interventionen gut etabliert. Jedoch sind umfeldzentrierte Interventionen beispielsweise aufgrund begrenzter Ressourcen und Kooperationsmöglichkeiten von Bezugspersonen mitunter schwer umsetzbar und zeigen zudem keine erschöpfende Wirksamkeit. Kindzentrierte Interventionen sind bislang wenig beforscht. Es gibt jedoch Hinweise auf die Wirksamkeit von kindzentrierten Therapien hinsichtlich exekutiver Funktionen und der ADHS Kernsymptome. Somit scheinen der Einsatz und die weitere Erforschung alternativer, neuartiger kindzentrierter Behandlungsansätze notwendig. Es besteht also Bedarf an Entwicklung und Evaluation kindzentrierter Interventionen insbesondere im Hinblick auf Organisationsfähigkeit, Konzentration und Impulskontrolle.

Fragestellung: Lassen sich Therapieeffekte auf die situationsspezifisch trainierte Funktion und auf die ADHS-Symptomatik sowie weitere komorbide Symptome und das Gesamtfunktionsniveau des Patienten in der Familie und in der Schule erzielen?

Methodik: Die Wirksamkeit und die Anwendbarkeit wird in einer Pilotstudie an N=15 Patienten (6-12 Jahre) im Eigenkontrollgruppen-Design mit 4 Messzeitpunkten überprüft. Nach einer Wartezeit von sechs Wochen folgt die Interventionszeit mit 24 Einzeltherapiekontakten und anschließend wird nach drei Monaten ein Follow-Up erhoben. Die Wirksamkeitsprüfung erfolgt mittels Multilevel Modelling im Vergleich der Steigungen zwischen den einzelnen Messphase gegen die Nulllinie als auch zwischen der Warte- und Therapiephase.

Ergebnisse: Auf den Kernvariablen der ADHS-Symptomatik (FBB-ADHS) bzw. belasteter Situationen (HSQ-D) zeigen sich in der Therapiephase durchgängig signifikante Verringerungen der Problematik (p≤.05; ES von -.33 bis -.97). Im Vergleich zur Wartephase kann ein Behandlungseffekt für die Skalen Hyperaktivität und Impulsivität bestätigt werden. Den erreichten Veränderungen auf den erfassten Dimensionen kann fast durchgängig Stabilität oder sogar eine weitere positive Entwicklung attestiert werden.

STEFANIE CREMER

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Therapeutische Beziehung und Symptomreduktion bei problemfokussierter und ressourcenaktivierender Behandlung von Kindern mit sozialen Ängsten – erste Verlaufsanalysen

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STEFANIE CREMER
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Therapeutische Beziehung und Symptomreduktion bei problemfokussierter und ressourcenaktivierender Behandlung von Kindern mit sozialen Ängsten – erste Verlaufsanalysen

Theoretischer Hintergrund: Die kognitiv-behaviorale Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit Angststörungen hat sich eindeutig als effektive Behandlungsform erwiesen (Ollendick & King 1998, 2000). Dennoch belegen Studien, dass 20-60% der Kinder und Jugendlichen mit einer Angststörung auch nach einer abgeschlossenen kognitiv-behavioralen Therapie noch die Symptomkriterien für die Diagnose erfüllen (Cartwright-Hatton et al., 2004; In-Albon & Schneider, 2007). Demnach stellt sich die Frage, von welchen Einflussfaktoren der Erfolg einer spezifischen Behandlungsform abhängig ist. Obwohl Prozessvariablen, wie die Patient-Therapeut-Beziehung, als entscheidender Faktor für den Behandlungserfolg angenommen werden, gibt es kaum Ergebnisse, welche die Rolle dieser Variable, in der kognitiv-behavioralen Therapie für Kinder mit Angststörungen, untersucht haben oder eindeutig belegen (Chu & Kendall, 2004). Einzelne vorliegende Studien (Liber et al., 2010; Chiu et al., 2009), die spezifische Prozessvariablen und deren Einfluss auf den Behandlungserfolg untersucht haben, kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Neben der evidenzbasierten kognitiv-behavioralen Therapie, wird im Rahmen der Gesamtstudie zudem auch ein ressourcenaktivierender Ansatz hinsichtlich seiner Wirksamkeit untersucht. Ressourcenaktivierende Interventionen werden in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie verbreitet angewendet, sind aber bislang kaum Gegenstand wissenschaftlicher Evaluation.

Fragestellung: Im Rahmen erster Verlaufsanalysen geht es darum, die Symptomreduktion und die Entwicklung der therapeutischen Beziehung in den beiden unterschiedlichen Interventionsgruppen darzustellen und zu vergleichen. Dabei stellt sich die Frage, ob sich Unterschiede in der therapeutischen Beziehung in Abhängigkeit von der jeweiligen Behandlungsgruppe zeigen und welche Unterschiede sich bezüglich der Symptomreduktion abbilden lassen. Die Daten werden im Rahmen der Wirksamkeitsstudie zur problemfokussierten Behandlung (THAZ - Soziale Ängste, Büch & Döpfner, 2012) und ressourcenfokussierter Intervention (STARK, Perri, Mandler & Döpfner, in Vorbereitung) erhoben.

Methodik: Für die Analysen werden Daten des ersten und zweiten Messzeitpunktes nach Behandlungsbeginn verwendet. Die Erhebung der Daten des ersten Messzeitpunktes bezieht sich auf 8 Therapiestunden mit dem Kind und 2 Elternstunden, der zweite Messzeitpunkt erfolgt nach weiteren Stunden derselben Anzahl. Hinsichtlich der Symptomreduktion wurde der DISYPS-II Fragbögen zu Angststörungen (FBB-ANZ Eltern/Lehrer, SBB-ANZ; Döpfner, M. et al., 2008) als primäre Outcome Variable definiert. Die Erhebung der therapeutischen Beziehung erfolgt mit dem Beziehungsfragebogen für Kinder- und Jugendlichen- psychotherapie (BeKi; Kinnen et al., 2011) und ermöglicht eine Erfassung der Beziehung über verschiedene Beurteilerebenen, sodass auch die Therapeut-Eltern-Beziehung und ihr Einfluss auf die Therapeut-Kind-Beziehung mit berücksichtigt werden kann.

MANUELA GROTH

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Wirksamkeit der Supportiven Therapie zur Aktivierung von Ressourcen (STARK) bei aggressiv auffälligen Kindern – eine Eigenkontrollgruppenstudie

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MANUELA GROTH
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Wirksamkeit der Supportiven Therapie zur Aktivierung von Ressourcen (STARK) bei aggressiv auffälligen Kindern – eine Eigenkontrollgruppenstudie

Theoretischer Hintergrund: Therapeutische Effekte von Sozialen Kompetenztrainings bei 6-12 jährigen Kindern mit einer Störung des Sozialverhaltens sind bereits durch verschiedene wissenschaftliche Arbeiten nachgewiesen worden. Mehrere Studien haben darüber hinaus die Wirkmechanismen von multimodal-kognitiven Verhaltenstherapieprogrammen für Kinder mit aggressivem Verhalten dargelegt. Viele psychotherapeutische Konzepte und Behandlungsmethoden spiegeln diese Effekte durch eine Erweiterung des traditionelle Behandlungsansatzes von "fix-what's-wrong" hin zu dem Ansatz "build-what's-strong" wieder (Duckworth, 2005). Neben den vorherrschenden problemfokussierten Behandlungsansätzen erhalten auch in der kinder- und jugendpsychotherapeutischen Arbeit zunehmend ressourcenaktivierende Ansätze an Bedeutung und werden als eines der wichtigsten Wirkprinzipien von Psychotherapie eingestuft (Grawe , 1999). Viele der veröffentlichten Therapiemanuale basieren auf einem problemfokussierten Behandlungsansatz, beinhalten jedoch ressourcenaktivierende Elemente wie beispielsweise den Aufbau einer positiven Eltern-Kind- Interaktion, Genusstrainings, selbstwertsteigernde Interventionen. Trotz dieser theoretischen Erklärungen und einem wachsenden Interesse an der Umsetzung ressourcenaktivierender Behandlungsmethoden in der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wurden bislang weder ressourcenaktivierende Therapiemanuale noch systematische Studien über die Auswirkungen solcher Behandlungsansätze bei Kindern mit einer Störung des Sozialverhaltens nach unserer Kenntnis veröffentlicht. Ziel dieser Studie ist es die Forschungslücke zu füllen und die Frage zu beantworten, inwieweit ein ressourcenaktivierender Ansatz in der Lage ist, die aggressive Symptomatik bei Kindern zu reduzieren sowie zu analysieren, ob diese Therapiemethode für Kinder mit einer Störung des Sozialverhaltens geeignet ist.

Fragestellung: Im Rahmen einer Eigenkontrollgruppenanalyse, in der die Diagnostikphase mit der Interventionsphase verglichen wird, soll die Wirksamkeit der Supportiven Therapie zur Aktivierung von Ressourcen (STARK) bei Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren, die mit einer Störung des Sozialverhaltens (SSV) diagnostiziert sind, hinsichtlich folgender Aspekte untersucht werden:

1) Verminderung oppositionell-aggressiver Symptomatik
2) Verminderung störungsaufrechterhaltender Faktoren gleichaltrigen- und erwachsenenbezogener Aggression (Störungen der sozial kognitiven Informationsverarbeitung, der Impulskontrolle, der sozialen Fertigkeiten, der sozialen Interaktion)
3) Verminderung komorbider Symptomatik (ADHS und internale Verhaltensstörungen)
4) Steigerung prosozialen Verhaltens und des Selbstkonzeptes
Die Haupterfolgsparameter sind störungsaufrechterhaltende Faktoren gleichaltrigenbezogener Aggression.

Methodik: Die Zielvariablen werden über Fragebogenverfahren operationalisiert, in denen das Urteil der Patienten selbst, das der Eltern und der Lehrer erhoben wird sowie über psychologische Testverfahren zur Erfassung sozial-kognitiver Problemlösefähigkeiten (u.a. FAVK-F, FAVK-S, FBB-SSV, SBB-SSV, CBCL, TRF, YSR, FBB-ADHS, SBB-ADHS, ICU-M, ScouT-Diagnostik, Harter Selbstkonzeptskala-M). Darüber hinaus werden wöchentliche Verhaltensproblemlisten sowie Stärkenlisten (Patient und Eltern) zur Verlaufsmessung eingesetzt.

ANNE HELLMANN

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Einsatz des Sozialen computerunterstützen Trainings für Kinder mit aggressivem Verhalten (ScouT) zur Diagnostik sozialer Informationsverarbeitung bei aggressiven Kindern

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ANNE HELLMANN
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Einsatz des Sozialen computerunterstützen Trainings für Kinder mit aggressivem Verhalten (ScouT) zur Diagnostik sozialer Informationsverarbeitung bei aggressiven Kindern

Theoretischer Hintergrund: Das Soziale computerunterstützte Training für Kinder mit aggressiven Verhaltensweisen (ScouT) richtet sich an Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Neben dem therapeutischen Einsatz kann ScouT auch diagnostisch eingesetzt werden. In kurzen Filmen werden fünf Konfliktsituationen unter Gleichaltrigen dargestellt. Nach jeder Filmszene wird die Spontanreaktion des Kindes abgefragt, sowie verschiedene Fragen zu weiteren kognitiven Problemlöseprozessen gestellt. Basierend auf dem Modell der Störungen sozial-kognitiver Informationsverarbeitung soll die ScouT-Diagnostik die sozial-kognitiven Problemlöseprozesse der Kinder erfassen. Ziel dieser Studie ist die Überprüfung der psychometrischen Qualität dieser aus der ScouT-Diagnostik abgeleiteten Skalen.

Ziele: Im ersten Schritt der Analysen werden intern konsistente Skalen über die fünf Situationen hinweg gebildet. Im nächsten Schritt werden die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Aspekten der sozialen Informationsverarbeitung untersucht. In einem dritten Schritt wird der Zusammenhang zwischen den sozial-kognitiven Problemlöseprozessen und aggressivem Verhalten sowie anderen Verhaltensweisen untersucht. Schließlich werden Korrelationen mit anderen Instrumenten (FAVK , FBB-SSV ) gebildet.

Methodik: Nach jedem der fünf Filmbeispiele werden folgende Skalen abgefragt:

- aggressive Spontanreaktion
- kognitive Verarbeitung
- Ärgerausmaß
- Anzahl Handlungsalternativen
- Handlungsentscheidung
- Kompetenzerwartung
- Antizipierte Handlungskonsequenz
- Anzahl weiterer potentieller Handlungskonsequenzen

Aktueller Stand: Die Datenerhebung wird derzeit durchgeführt. In ersten Zwischenanalysen konnten folgende reliable Skalen gefunden werden:

- Anzahl sozial kompetenter und aggressiver Spontanreaktionen
- Anzahl handlungsbegleitender sozial kompetenter und aggressiver Kognitionen
- Intensität des Ärgers
- Anzahl sozial kompetenter und aggressiver Handlungsalternativen
- Anzahl sozial kompetenter und aggressiver Handlungsentscheidungen
- Anzahl positiver und negativer Kompetenzerwartung
- Anzahl antizipierter positiver/negativer Handlungskonsequenz
- Anzahl weiterer potentieller Handlungskonsequenzen
- Positive/negative Kompetenzerwartung

Die internen Konsistenzen der Spontanreaktionen, Kognitionen und des Ärgerausmaßes liegen mit einem Chronbachs α von .65 bis .74 im zufriedenstellenden Bereich.

MARINA HILLEKE

Betreuung:
Dr. Sylvia Helbig-Lang

Die Bedeutung von Erwartung und Erwartungsveränderung bei der Behandlung von Panikstörung und Agoraphobie

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MARINA HILLEKE
Betreuung: Dr. Sylvia Helbig-Lang

Die Bedeutung von Erwartung und Erwartungsveränderung bei der Behandlung von Panikstörung und Agoraphobie

Als Wirkmechanismus der KVT von Panikstörung und Agoraphobie wird als ein möglicher Mechanismus die Veränderung der Erwartung diskutiert. Ein Modell zur Erwartung und Erwartungsveränderung ist das Match/Mismatch-Modell von Rachman. Das Modell besagt, dass ängstliche Personen dazu tendieren die Angst vor einer Reizkonfrontation zu überschätzen, wobei durch jede weitere Reizkonfrontation die Personen lernen, die Angst besser einzuschätzen. Nach Überschätzung der Angst soll bei nächster Konfrontation die Angst entsprechend niedriger eingeschätzt werden, bei Unterschätzung höher. Bei korrekter Einschätzung gäbe es keine Veränderung in der Angsterwartung. Folglich soll der Verlauf von Erwartungen bzgl. der Angsthöhe sowie der tatsächlichen Angst auf Match und Mismatch überprüft werden. Weiterhin soll untersucht werden, ob sich die Werte von tatsächlicher Angst und erwarteter Angst über die Wiederholung von Expositionen annähern und somit der Match häufiger zutrifft.

Anhand von N=268 Patienten mit Panikstörung und Agoraphobie, die eine expositionsbasierte kognitive Verhaltenstherapie erhalten hatten, wurde der Zusammenhang von erwarteter Angst vor der Exposition und tatsächlicher Angst innerhalb der Exposition überprüft.

Es zeigte sich, dass die Personen vor der Exposition dazu tendierten die Angst zu hoch einzuschätzen. Dies entspricht den Annahmen des Modells und ein overprediction bias konnte bestätigt werden. Auch zeigen die Daten, dass die Probanden lernten, nach einer Zeit die Angsthöhe besser einzuschätzen. Im nächsten Schritt soll überprüft werden inwiefern erwartete und erlebte Angst mit dem Therapieergebnis zusammenhängen.

SONJA JÖRISSEN

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Beziehung von Symptomatik, Funktionsniveau und Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen mit sozialen Ängsten

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SONJA JÖRISSEN
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Beziehung von Symptomatik, Funktionsniveau und Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen mit sozialen Ängsten

Theoretischer Hintergrund: Der Zusammenhang von Angstsymptomatik und komorbider Symptomatik einerseits und Funktionsniveau und Lebensqualität andererseits wird bei Kindern und Jugendlichen mit sozialen Ängsten bisher kaum untersucht, obwohl inzwischen auch bei Kindern mit Angststörungen die Verbesserung des Funktionsniveaus und der Lebensqualität als wichtiges Therapieziel erkannt worden ist.

Fragestellung: Im Rahmen einer Studie zur Überprüfung des Moduls „Soziale Ängste“ aus dem Therapieprogramm für Kinder und Jugendliche mit Angst- und Zwangsstörungen (THAZ) sollen die Zusammenhänge zwischen den psychischen Auffälligkeiten der Kinder und ihrem Funktionsniveau sowie ihrer Lebensqualität analysiert werden. Es ist zu erwarten, dass
- das Funktionsniveau und die Lebensqualität zwar stark miteinander korrelieren, aber dennoch voneinander abgrenzbare Konzepte darstellen
- beide Konzepte negativ mit der Symptomatik korrelieren und dass das Funktionsniveau und die Lebensqualität jeweils durch eine Kombination verschiedener psychischer Auffälligkeiten des Kindes zu einem substanziellen Teil erklärt werden können
- Eltern- und Patientenbeurteilung zum Funktionsniveau und zur Lebensqualität jeweils substanziell miteinander korrelieren

Methodik: Die Symptomatik des Kindes wird anhand von Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren erfasst (u.a. SPAIK, ESAK, FBB-ANZ, SBB-ANZ, FESKA im Fremd- und Selbsturteil, CBCL, YSR). Die Lebensqualität wird sowohl im Fremdurteil als auch im Selbsturteil über den Fragebogen zur Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen – KINDL (Ravens-Sieberer & Bullinger, 2000) erhoben. Das Funktionsniveau des Kindes wird im Fremd- und Selbsturteil durch die modifizierte WFIRS – Weiss Functioning Impairment Rating Scale (Weiss, 2005) erfasst.

ANNE KLUMPARENDT

Betreuung:
Prof. Dr. Thomas Ehring

Psychologische Mediatoren des Zusammenhangs zwischen Missbrauch in der Kindheit und späterer Depression

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ANNE KLUMPARENDT
Betreuung: Prof. Dr. Thomas Ehring

Psychologische Mediatoren des Zusammenhangs zwischen Missbrauch in der Kindheit und späterer Depression

Missbrauchserfahrungen in der Kindheit sind verbreitet und stellen einen Risikofaktor für spätere Depression dar. Depressive Patienten mit frühen Traumatisierungen zeigen einen ungünstigeren Störungsverlauf sowie ein geringeres Ansprechen auf medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungen. Die Studienlage ist im Hinblick auf potentielle psychologische Mediatoren dieses Zusammenhangs noch unbefriedigend, obgleich ein Verständnis der vermittelnden Prozesse wichtige Hinweise für eine Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für diese Patientengruppe bieten könnte. Ziel dieser Studie war es, die Rolle von Emotionsregulationsdefiziten, maladaptivem Bindungsverhalten, dysfunktionalen Attributionsstilen und Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) als Mediatoren des Zusammenhangs zwischen Missbrauch und späterer Depression in einer großen Onlinestichprobe (N = 1028) mittels linearer Strukturgleichungsmodelle zu untersuchen. Entsprechend der Hypothesen zeigte ein Modell mit einer kompletten Mediation über die postulierten Mediatoren eine gute Passung mit den Daten. Die Ergebnisse legen nahe, dass Depression nach Missbrauch zum einen sekundär zu PTBS-Symptomatik sowie zum anderen als Ergebnis störungsunspezifischer kognitiver und emotionaler Traumafolgen betrachtet werden kann.

ANNE KORDT

Betreuung:
Prof. Dr. Alfons Hamm

Optimierung von Expositionstherapie bei Panikstörung mit Agoraphobie

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ANNE KORDT
Betreuung: Prof. Dr. Alfons Hamm

Optimierung von Expositionstherapie bei Panikstörung mit Agoraphobie

Die Wirksamkeit von Expositionstherapien bei der Behandlung der Panikstörung und Agoraphobie gilt als belegt. Unklarheiten bestehen jedoch hinsichtlich der zugrundeliegenden Wirkmechanismen der Behandlung. Verschiedene Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine erfolgreiche Angstreduktion durch eine Veränderung des Angstnetzwerks zustande kommt. Nach der Emotional Processing Theory (Foa & Kozak, 1986) kommt es durch eine Aktivierung des Angstnetzwerkes und dem Erleben von Habituation innerhalb und zwischen den Situationen zu einer Entwicklung neuer, angstunabhängiger Assoziationen und einer langfristigen Reduktion der Angst. Die Darbietung verschiedener exzitatorischer Reize während der Exposition scheint deren Wirksamkeit zu erhöhen. Aus Untersuchungen zur Höhenangst ist z.B. bekannt, dass die zusätzliche Induktion von Schwindel zu einer stärkeren Angstreduktion führt als die Exposition allein.

Die vorgestellte Studie untersucht die Frage, ob eine gezielte Angststeigerung durch die gleichzeitige Exposition mit interozeptiven und situationalen Reizen während der in-vivo Exposition zu einem besseren Therapieergebnis führt als Expositionsübungen allein. Zur Untersuchung dieser Fragestellung wurden im Rahmen einer Multicenterstudie im BMBF geförderten Panik-Netz 125 Patienten mit Panikstörung und Agoraphobie zufällig einer von zwei Untersuchungsbedingungen zugeordnet: a) Exposition in vivo allein, b) Exposition in vivo mit Angststeigerung durch interozeptive Übungen. In beiden Bedingungen wurden die Patienten in 12 Sitzungen über 9 Wochen mit einer manualisierten Therapie behandelt, die eine Standardexpositionsübung und vier individuelle Expositionsübung in vivo beinhaltete.

Die Ergebnisse zeigen, dass beide Gruppen von der durchgeführten Behandlung profitieren. In einigen der Hauptoutcomemaßen zeigt sich zum Postzeitpunkt eine Überlegenheit der Gruppe mit Exposition allein gegenüber der Gruppe mit interozeptiven Übungen während den Expositionsübungen. Zum Follow-Up-Zeitpunkt nach 6 Monaten sind beide Gruppen jedoch gleich wirksam. Implikationen für die Behandlung werden diskutiert.

EILEEN MURRAY

Betreuung:
Prof. Dr. Alexander L. Gerlach, Dr. Sylvia Helbig-Lang, Thomas Lang, Prof. Dr. Franz Petermann, Prof. Dr. Fred Rist

Aufmerksamkeitstraining bei Sozialer Phobie

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EILEEN MURRAY
Betreuung: Prof. Dr. Alexander L. Gerlach, Dr. Sylvia Helbig-Lang, Thomas Lang, Prof. Dr. Franz Petermann, Prof. Dr. Fred Rist

Aufmerksamkeitstraining bei Sozialer Phobie

Theoretischer Hintergrund: Präferentielle Aufmerksamkeit für sozial bedrohliche Informationen wurde bei Personen mit Sozialer Phobie wiederholt nachgewiesen. Zwei aktuelle randomisiert-kontrollierte Behandlungsstudien weisen auf das Potenzial von computerbasierten Trainings zur Modifikation dieser Aufmerksamkeitsverzerrung hin (Amir, Beard, Taylor, Klumpp, Elias, Burns & Chen, 2010; Schmidt, Richey, Buckner & Timpano; 2009). Durch das Training konnte nicht nur die Zahl der Symptome reduziert werden, es erfüllten nach dem Training auch signifikant weniger Patienten die Diagnosekriterien für Soziale Phobie nach DSM-IV. Diese Effekte blieben über einen viermonatigen Follow-up-Zeitraum hinweg stabil.

Fragestellung: In einer randomisiert-kontrollierten Behandlungsstudie sollen die bisherigen Befunde repliziert werden. Darüber hinaus soll bei Personen mit Sozialer Phobie die Verhaltensrelevanz von computergestütztem Aufmerksamkeitstraining, die zugrunde liegenden Wirkmechanismen sowie die differentielle Wirksamkeit in verschiedenen Subgruppen (z.B. Patienten mit vs. ohne komorbide Störungen, Patienten mit vs. ohne Aufmerksamkeitsbias) und Kontexten (Patienten in Warteliste für einen Therapieplatz vs. speziell für die Studie rekrutierte Patienten) untersucht werden, um eine Generalisierbarkeit der Ergebnisse zu überprüfen. Die Studie wird als Kooperationsprojekt in zwei Zentren (Bremen und Münster) durchgeführt.

Methodik: Insgesamt sollen 70 Probanden mit Sozialer Phobie untersucht werden. Die Hälfte der Personen wird mit Hilfe eines computerbasierten Trainings lernen, gezielt die Aufmerksamkeit von sozialbedrohlichen Hinweisreizen wegzulenken (EG), die andere Hälfte führt vergleichbare Aufgaben am Computer ohne Modifikation der Aufmerksamkeitsprozesse durch (KG). Neben der Symptombelastung sowie dem Diagnosestatus werden verhaltensrelevante Maße in Form von standardisierten Verhaltenstests und elektronischen Tagebüchern (im Gegensatz zu Fragebogendaten) erfasst.

Ergebnisse: Die Ergebnisse ließen sich nicht replizieren. Auf eine Analyse des Attention Bias wird in diesem Vortrag eingegangen.

DANIELA PERRI

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Reliabilität und Validität des Fragebogens zur Erfassung störungsaufrechterhaltender Komponenten sozialer Angst bei Kindern und Jugendlichen (FESKA) in einer klinischen und einer Feldstichprobe

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DANIELA PERRI
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Reliabilität und Validität des Fragebogens zur Erfassung störungsaufrechterhaltender Komponenten sozialer Angst bei Kindern und Jugendlichen (FESKA) in einer klinischen und einer Feldstichprobe

Theoretischer Hintergrund: Der Fragebogen zur Erfassung störungsaufrechterhaltender Komponenten sozialer Angst bei Kindern und Jugendlichen (FESKA, Görtz-Dorten, Perri & Döpfner, in Vorbereitung) erfasst die folgenden in einem theoretischen Bedingungsmodell postulierten auslösenden und aufrechterhaltenden Komponenten sozialer Angst bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 bis 16 Jahren im Eltern-, Lehrer- und Selbsturteil: Störungen sozial-kognitiver Informationsverarbeitung, Störungen sozialer Fertigkeiten und Störungen sozialer Interaktion. Bei jedem Item wird beurteilt, wie zutreffend die Aussage im Umgang mit vier Personenkategorien ist: bekannten Kindern und Jugendlichen, fremden Kindern und Jugendlichen, bekannten Erwachsenen und fremden Erwachsenen. Der Fragebogen kann somit ein wichtiger Bestandteil in der Diagnostik und Konzeption verhaltenstherapeutischer Behandlungen von Kindern und Jugendlichen sein. Analysen an einer Feldstichprobe zum Eltern- und Selbsturteil konnten die dreifaktorielle Struktur und die Validität und Reliabilität des FESKA ausreichend bestätigen.

Fragestellung: Im Rahmen erster Zwischenanalysen sollen psychometrische Gütekriterien anhand einer klinischen Stichprobe von Kindern und Jugendlichen mit sozialen Ängsten überprüft werden. Das Eltern- und Selbsturteil soll in die Analysen einbezogen werden. Die klinische Stichprobe wird im Rahmen der Wirksamkeitsstudie zur problemfokussierten Behandlung (THAZ - Soziale Ängste, Büch & Döpfner, 2012) und ressourcenfokussierter Intervention (STARK, Perri, Mandler & Döpfner, in Vorbereitung) erhoben.

Ergebnisse: Die Zwischenanalysen der klinischen Stichprobe weisen auf gute interne Konsistenzen der Skalenwerte und der Gesamtwerte für die einzelnen Antwortkategorien und zufriedenstellende Interkorrelationen der Skalen getrennt für die Beurteilungen der gleichaltrigenbezogenen und der erwachsenenbezogenen Ängste hin. Ebenso zeigen die Analysen zur konvergenten Validität im Eltern- und Selbsturteil zufriedenstellende Ergebnisse im Sinne von positiven, mittleren Korrelationen korrespondierender Skalen anderer Messinstrumente (FBB-ANZ Eltern/Lehrer, SBB-ANZ: Döpfner, M. et al., 2008; ESAK: Gemmeren van, B. et al., 2008; SPAIK: Melfsen, S. et al., 2001).

PAMELA ROLAND

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Wirksamkeit eines Therapieprogramms für Autismus-Spektrum-Störung (THAU)- eine Pilotevaluationsstudie

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PAMELA ROLAND
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Wirksamkeit eines Therapieprogramms für Autismus-Spektrum-Störung (THAU)- eine Pilotevaluationsstudie

Fragestellung: Eltern von Kindern mit einer Autismus-Spektrum-Störung sind in ihrem erzieherischen Alltag einer hohen Belastung ausgesetzt. Psychoedukation und psychotherapeutische Interventionen werden für diese Eltern als wichtig erachtet, um positive Veränderungen im alltäglichen Verhalten der Kinder und der Belastungen der Familien zu erwirken. Jedoch gibt es bislang kaum kontrollierte Studien, welche die Effektivität therapeutischer Interventionen für Eltern von Kindern mit hochfunktionalem Autismus im Schulalter überprüfen. Im Rahmen dieser Pilotstudie soll geprüft werden, ob ein Elterntraining (1) Wissen der Eltern über Autismus-Spektrum-Störungen steigern, (2) spezifische Verhaltensprobleme des Kindes reduzieren und (3) elterliche und familiäre Belastungen senken kann.

Methodik: Die Stichprobe soll 32 Eltern von Kindern mit diagnostiziertem Asperger-Syndrom oder High-functioning-Autismus im Alter von 7- 13 Jahren umfassen. Das Elterntraining findet in acht Gruppen zu jeweils 4 Elternpaaren/-teilen und zwei Gruppenleitern statt. Insgesamt nehmen die Eltern an 16 Sitzungen zu je 90 Minuten teil, die im einwöchigen Abstand stattfinden. Nach 8 Wochen Behandlungspause werden zwei Booster-Sitzungen angeboten. Vor der Wartezeit, während und nach Abschluss des Elterntrainings findet eine Erhebung zu autismusspezifischen Symptomen, komorbiden Verhaltensstörungen und Einschränkungen in den Alltagskompetenzen des Kindes im Elternurteil statt. Weiterhin wird der Verlauf der familiären Belastung erfasst.

Ergebnisse: Es wurden bisher 17 Eltern in die Studie eingeschlossen. 10 Eltern haben die Interventionen bereits abgeschlossen. Erste Erfahrungen und Zwischenanalysen, bezogen auf die autismusspezifische und komorbide Symptomatik der Patienten, Einschränkungen in den Alltagskompetenzen sowie die familiäre Belastung werden vorgestellt und diskutiert. Die Zwischenanalysen weisen auf eine Verminderung der Symptomatik im Verlauf der Intervention hin.

TINA ROSCHMANN

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Angeleitete Selbsthilfe für Eltern von Jugendlichen mit ADHS - Eine Pilotstudie

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TINA ROSCHMANN
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Angeleitete Selbsthilfe für Eltern von Jugendlichen mit ADHS - Eine Pilotstudie

Theoretischer Hintergrund: Bei dem evaluierten Programm handelt es sich um ein angeleitetes Selbsthilfeprogramm für Eltern von Jugendlichen mit oppositionellen und hyperkinetischen Verhaltensproblemen. Für das Kindesalter konnte die Wirksamkeit von Elterntrainings bei ADHS bereits wiederholt gezeigt werden. Eine Verbesserung der ADHS Symptomatik und eine verbesserte Selbstwirksamkeit der Eltern sind nachweisbar. Die ADHS-Symptome persistieren jedoch auch häufig bis in das Jugendalter hinein, die Symptomatik verändert sich oftmals hierbei (z.B. weniger Hyperaktivität, weiter bestehende Aufmerksamkeitsprobleme). Die Studie soll sich mit der Frage auseinandersetzen, ob bei Jugendlichen mit ADHS eine angeleitete Selbsthilfe der Eltern erfolgreich ist.

Methodik: In Anlehnung an das Selbsthilfeprogramm für Kinder und das Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen (SELBST) wurden 8 Hefte für Eltern von Jugendlichen entwickelt, die über eine Gesamtdauer von einem Jahr an die Eltern versandt werden. In der Interventionsphase (ca. 4 Monate) erhalten die Eltern alle 2 Wochen ein Heft und begleitend einen Anruf, um die Heftinhalte zu besprechen. In der Boosterphase (ca. 6 Monate) erhalten die Eltern alle 4-8 Wochen einen Anruf zur Auffrischung der besprochenen Themen. Zur Messung der Effekte werden Fragebögen zu ADHS-Symptomen und Symptomen einer oppositionellem Verhaltensstörung (DISYPS: FBB-ADHS/FBB-SSV), zu komorbiden Verhaltensauffälligkeiten (SDQ) und zur Lebensqualität (KINDL), wie auch zur elterlichen Selbstwirksamkeitserwartung (FSW) im Rahmen einer Prä-Post Messung erhoben. Begleitend wird eine Problemliste über ca. 12 Messzeitpunkte eingesetzt. Angestrebt wurde eine Stichprobengröße von N=40.

Ergebnisse: Es wurden 74 Patienten in die Studie eingeschlossen. Die Ergebnisse zur Wirksamkeit und klinischen Relevanz für eine Beender-Stichprobe von N=42 und eine vergleichende Analyse der Abbrecher mit Familien, welche das Training regulär beendet haben, werden vorgestellt. Im Verlauf der Intervention lassen sich auf den meisten Variablen deutliche Effekte nachweisen.

MATTHIAS THIENEL

Betreuung:
Prof. Manfred Hallschmid und Prof. Jennifer Svaldi

Nicht nur Luft und Liebe – Wie das Bindungshormon Oxytocin unser Essverhalten beeinflusst

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MATTHIAS THIENEL
Betreuung: Prof. Manfred Hallschmid und Prof. Jennifer Svaldi

Nicht nur Luft und Liebe – Wie das Bindungshormon Oxytocin unser Essverhalten beeinflusst

Das hypothalamische Neuropeptid Oxytocin ist neben seiner physiologischen Bedeutung für Geburt und Stillen maßgeblich an der zentralnervösen Verarbeitung sozialer Informationen und der Regulation sozialen Verhaltens beteiligt. Während sich die bisherige Forschung im Humanbereich fast ausschließlich auf den Einfluss von Oxytocin auf das Sozialverhalten konzentrierte, weisen Befunde aus Tierexperimenten darüber hinaus auf eine Beteiligung des Hormons an der Regulation des Essverhaltens und Metabolismus hin. So konnte am (diabetischen) Nagermodell gezeigt werden, dass Oxytocin die Nahrungsaufnahme hemmt und sowohl den Energieverbrauch als auch den Blutzuckerhaushalt beeinflusst. Die Aufnahme von Zucker erhöht den Dopaminspiegel im Nucleus accumbens (NAcc) und verstärkt parallel auch die oxytocinerge Genexpression im Nucleus paraventricularis (PVN). Dementsprechend reduziert exogen verabreichtes Oxytocin die Dopaminausschüttung im NAcc und im Striatum, was darauf hinweist, dass Oxytocin bei der belohnungsassoziierten Aufnahme von sehr schmackhaften Nahrungsmitteln eine Rolle spielen könnte. Deshalb untersuchten wir den Einfluss von intranasalem Oxytocin auf die Nahrungsaufnahme und Stoffwechselfunktionen bei männlichen Teilnehmern. Die Nahrungsaufnahme im Nüchternzustand wurde 45 min nach der Verabreichung des Neuropeptids untersucht, gefolgt von einem Snack-Test zur Messung der belohnenden („hedonischen“) Nahrungsaufnahme im gesättigten Zustand. Der Energieverbrauch wurde mittels indirekter Kalorimetrie gemessen. Oxytocin reduzierte deutlich den Verzehr von Snacks, während die hungerassoziierte Nahrungsaufnahme und der Energieverbrauch weniger beeinflusst waren. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Oxytocin beim Menschen den Verzehr besonders schmackhafter Nahrungsmittel reduziert, was darauf hindeutet, dass das Peptid das menschliche Essverhalten über die Beeinflussung belohnungsassoziierter Verarbeitungswege reguliert.

JANNA VON BESCHWITZ

Betreuung:
Prof. Dr. Thomas Ehring

Missbrauch in der Kindheit und Charakteristika späterer Depressionen: Eine Meta-Analyse

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JANNA VON BESCHWITZ
Betreuung: Prof. Dr. Thomas Ehring

Missbrauch in der Kindheit und Charakteristika späterer Depressionen: Eine Meta-Analyse

Depression ist eine weit verbreitete und stark beeinträchtigende psychische Stö-rung. Missbrauch in der Kindheit stellt einen Risikofaktor dar, der sowohl Inzi-denz und Verlauf der Störung als auch das Ansprechen auf Depressionsbehand-lung negativ zu beeinflussen scheint. Die vorgestellte Meta-Analyse beschäftigt sich daher mit dem Einfluss von Missbrauch in der Kindheit auf Charakteristika späterer Depressionen. Eine systematische Literaturrecherche führte zur Identifi-kation 184 relevanter Studien, die mit Random Effects Meta-Analysen ausgewer-tet wurden. Es zeigte sich, dass beinahe die Hälfte aller Depressiven (46 %) Kindheitsmissbrauch berichten. Betroffene Personen entwickeln deutlich häufiger (OR = 2.66-3.73) und durchschnittlich 4.39 Jahre früher eine Depression. Ebenso nehmen diese Depressionen häufiger einen chronischen Verlauf (OR = 2.05) und sprechen schlechter auf Behandlung an (OR = 1.90). Die Depressionsschwere korreliert zudem signifikant mit der Missbrauchsschwere. Diese Ergebnisse bele-gen Missbrauchserfahrungen in der Kindheit als relevanten Risikofaktor für die Entwicklung einer Depressionsform mit ungünstigem Verlauf und schlechterem Ansprechen auf Behandlungsansätze.

Abstracts des Doktorandensymposiums 2014 in Halle.

Organisation:
Nicole Oestreich-Langrock

UTE BERGER

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Überprüfung der Wirksamkeit des Therapieprogramms für Kinder mit aggressivem Verhalten in Gruppen – Pilotstudie in einer Schule

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UTE BERGER
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Überprüfung der Wirksamkeit des Therapieprogramms für Kinder mit aggressivem Verhalten in Gruppen – Pilotstudie in einer Schule

Theoretischer Hintergrund: Das THAV ist zur Behandlung von Kindern mit primär gleichaltrigenbezogenem aggressivem Verhalten im Einzelsetting entwickelt worden, wobei die optionale Anwendung in der Gruppe vorgesehen war. Allerdings liegen bislang noch keine Erfahrungen und empirischen Ergebnisse zur Anwendung THAV im Gruppenformat vor.

Fragestellung: Ziel ist es, das THAV im Gruppentherapiesetting zu evaluieren. Das Therapieprogramm besteht auch im Gruppenformat aus einzelnen Bausteinen, die individuell, je nach der Manifestation der Störung und den individuellen Bedürfnissen auf die einzelnen Kinder zugeschnitten werden können. Es soll geprüft werden, ob durch die Behandlung mit THAV in Gruppen eine Reduktion von aggressiven Verhaltensweisen und begleitender komorbider Symptomatik, sowie eine Verbesserung störungsaufrechterhaltender Merkmale (sozialkognitive Informationsverarbeitung, Impulskontrolle, soziale Kompetenz, Empathie, Erziehungsverhalten), als auch eine Steigerung von psychosozialem Funktionsniveau, der Lebensqualität und eine Verminderung der Familienbelastung erfolgt. Zusätzlich sollen die Compliance der Probanden und die Behandlungsintegrität überprüft werden

Methodik: In einem Eigenkontrollgruppendesign wird das THAV in 45 Gruppensitzungen (a 90 min) mit den Patienten plus Einzel-Bezugspersonensitzungen (Lehrer) durchgeführt. Dabei werden 27 Kinder in Gruppen (n=8) mit jeweils drei bis vier Kindern gemäß den Therapiebausteinen des THAV behandelt. Einschlusskriterium ist die klinische Diagnose "Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem, aufsässigem Verhalten" (ICD 10: F91.3) und die Erfüllung des Items „häufiges Beginnen von körperlichen Auseinandersetzungen (außer Geschwisterauseinandersetzungen)“. Vor und nach einer behandlungsfreien Wartezeit (6 Wochen) werden die Kinder, Eltern und Lehrer gebeten, das Problemverhalten nach Auftreten und Intensität zu beurteilen. In die Behandlung werden jene Patienten aufgenommen, bei denen eine über die Wartezeit hinweg stabile Symptomatik vorliegt. Danach findet eine Therapiephase statt, in der nach allen sechs Sitzungen ebenfalls mehrere Fragebögen von den Patienten und deren Bezugspersonen ausgefüllt werden sollen. Darüber hinaus wird wöchentlich eine Verhaltensproblemliste zur Verlaufsmessung eingesetzt. Hypothesen werden anhand standardisierter Fragebogenverfahren (CBCL, TRF, DISYPS, FAVK) überprüft. Eine engmaschige Verlaufskontrolle wird anhand individueller Problemlisten ermöglicht. Des Weiteren werden die Compliance und die Integrität mit eigens auf THAV abgestimmten Verfahren erfasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden bislang insgesamt 27 Kinder in acht Gruppen eingeschlossen. Das Behandlungsprogramm hat sich auch im Gruppenformat bislang als gut umsetzbar erwiesen. Sowohl Lehrer als auch Schüler zeigen eine gute Compliance. Erste Ergebnisse werden vorgestellt.

DANIELA PERRI

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Reliabilität und Validität des Fragebogens zum sozial ängstlichen Verhalten von Kindern (FÄVK) in einer klinischen und eine Feldstichprobe

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DANIELA PERRI
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Anja Görtz-Dorten

Reliabilität und Validität des Fragebogens zum sozial ängstlichen Verhalten von Kindern (FÄVK) in einer klinischen und eine Feldstichprobe

Theoretischer Hintergrund: Der Fragebogen zum sozial ängstlichen Verhalten von Kindern (FÄVK, Görtz-Dorten & Döpfner, 2011) erfasst die einem theoretischen Bedingungsmodell postulierten auslösenden und aufrechterhaltenden drei Komponenten sozialer Angst bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 bis 16 Jahren im Eltern-, Lehrer- und Selbsturteil: Störungen sozial-kognitiver Informationsverarbeitung, Störungen sozialer Fertigkeiten und Störungen sozialer Interaktion. In Analysen an einer Feldstichprobe zum Eltern- und Selbsturteil konnten die dreifaktorielle Struktur und die Validität und Reliabilität des FÄVK ausreichend bestätigt werden.

Fragestellung: Im Rahmen erster Zwischenanalysen sollen einige psychometrische Gütekriterien anhand einer klinischen Stichprobe von Kindern und Jugendlichen mit sozialen Ängsten überprüft werden. Neben dem Eltern- und Selbsturteil soll das Lehrerurteil in die Analysen einbezogen werden. Die klinische Stichprobe wird im Rahmen der Wirksamkeitsstudie zur problemfokussierten Behandlung (THAZ - Soziale Ängste, Büch & Döpfner, 2012) und ressourcenfokussierter Intervention (STARK, Perri, Mandler & Döpfner, in Vorbereitung) erhoben.

Methodik: Im Rahmen der Präsentation sollen die Daten der Feldstichprobe referiert und interpretiert werden. Für die Analysen im Zuge der klinischen Stichprobe werden Daten der ersten Erhebung der 8-wöchigen Baseline-Phase verwendet. Hierzu zählen die Erhebung mit FÄVK im Elter-, Lehrer- und Selbsturteil, der Einsatz der DISYPS-II Fragbögen zu Angststörungen (FBB-ANZ Eltern/Lehrer, SBB-ANZ; Döpfner, M. et al., 2008) sowie der ESAK (Gemmeren van, B. et al., 2008) und SPAIK (Melfsen, S. et al., 2001) zu Messzeitpunkt 1.
Die Stichprobe umfasst alle Studienpatienten, die den entsprechenden Messzeitpunkt durchlaufen haben und die Diagnosekriterien für eine soziale Angststörung erfüllen.
Neben internen Konsistenzen sollen Interkorrelationen der Skalen getrennt für die Beurteilungen der gleichaltrigenbezogenen und der erwachsenenbezogenen Ängste im Eltern-, Lehrer- und Selbsturteil berechnet werden. Darüber hinaus werden Korrelationen korrespondierender Skalen im Fremd- und Selbsturteil und Korrelationen des FÄVK mit den DISYPS-II-Fragebögen sowie dem ESAK und SPAIK ermittelt.

Ausblick: Im Zuge späterer Analysen soll anhand der klinischen Stichprobe weiterhin überprüft werden, ob sich die a-priori festgelegte drei-faktorielle Struktur des FÄVK bestätigen lässt.

LISA SANSEN

Betreuung:
Prof. Dr. Frank Neuner und Dr. Benjamin Iffland

Der Beitrag von Kindesmisshandlung und Peer-Viktimisierung bei der Vorhersage von Psychopathologie

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LISA SANSEN
Betreuung: Prof. Dr. Frank Neuner und Dr. Benjamin Iffland

Der Beitrag von Kindesmisshandlung und Peer-Viktimisierung bei der Vorhersage von Psychopathologie

Theoretischer Hintergrund: Während der Zusammenhang sowohl von Kindesmisshandlung in der Familie als auch von Peer-Viktimisierung mit der Entwicklung einer psychischen Symptomatik gut belegt ist, wurden die beiden Ereignistypen bisher kaum gleichzeitig untersucht, so dass nur wenig über den spezifischen Beitrag jedes einzelnen Ereignistyps hinsichtlich der Entwicklung von Psychopathologie bekannt ist.

Methodik: Um den Beitrag von familiärer Misshandlung, Peer-Viktimisierung und dem Zusammenspiel beider Misshandlungsformen bei der Vorhersage von Psychopathologie zu untersuchen, wurden eine klinische Stichprobe (N = 168), eine überdurchschnittlich belastete Online-Stichprobe (N = 995) und eine online befragte Studierendenstichprobe (N = 272) zu belastenden Erfahrungen in Familie und Peergroup sowie verschiedenen psychischen Symptombereichen befragt.

Ergebnisse: Die Ergebnisse hierarchischer Regressionsanalysen zeigten ein konsistentes Muster in allen drei Stichproben: Misshandlungserfahrungen in der Familie erklärten einen signifikanten Anteil der Varianz der verschiedenen Symptombereiche, Peer-Viktimisierung leistete jeweils einen zusätzlichen signifikanten Erklärungsbeitrag über familiäre Misshandlung hinaus. Peer-Viktimisierung stellte zudem konsistent einen Prädiktor der verschiedenen Symptomdimensionen dar.

Schlussfolgerung: Peer-Viktimisierung stellt einen bedeutsamen, von Kindesmisshandlung in der Familie unabhängigen, unspezifischen Risikofaktor für die Entstehung von Psychopathologie dar.

NADINE POTTHAST

Betreuung:
Prof. Dr. Frank Neuner und PD Dr. Claudia Catani

Die Bedeutung früher Traumaerfahrungen bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit

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NADINE POTTHAST
Betreuung: Prof. Dr. Frank Neuner und PD Dr. Claudia Catani

Die Bedeutung früher Traumaerfahrungen bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit

Theoretischer Hintergrund: Studien belegen einen Zusammenhang zwischen frühen Traumatisierungen und Suchterkrankungen. Obwohl hierbei auch emotionale Misshandlungsformen gravierende Folgen haben, lag der Fokus lange Zeit auf physischen Misshandlungstypen. Das erste Ziel der Studie war, den spezifischen Erklärungsbeitrag verschiedener Misshandlungsformen bei der Vorhersage von Alkoholabhängigkeit zu bestimmen sowie zu prüfen, inwieweit verschiedene psychopathologische Aspekte eine mediierende Rolle spielen. Das zweite Ziel war, die Annahme eines assoziativen Gedächtnisnetzwerks als einen dem Zusammenhang von Misshandlungserfahrungen und Suchterkrankungen zugrundeliegenden Mechanismus zu untersuchen. In diesem Netzwerk ist das Verlangen nach Suchtmitteln ebenso gespeichert wie dessen Auslöser und Folgereaktionen. Vermutlich können auch traumaassoziierte Reize als Auslösefaktoren in diesem Netzwerk lokalisiert sein.

Methodik: 72 Patienten mit einer Alkoholabhängigkeit wurden mittels standardisierter klinischer Interviews untersucht. Mithilfe eines Priming-Experiments wurde überprüft, ob die Konfrontation mit traumarelevanten Reizen zu einer automatischen Aktivierung des assoziativen Gedächtnisnetzwerks führt.

Ergebnisse: Die Ergebnisse des klinischen Interviews weisen auf hohe Raten früher Traumatisierungen, eine erhebliche psychopathologische Belastung sowie hohe Komorbiditätsraten hin. Bei der Vorhersage verschiedener Aspekte der Suchtsymptomatik scheint emotionale Misshandlung einen bedeutsamen Erklärungswert zu haben. Neben diesen Befunden der Interviewstudie sollen erste Ergebnisse der Experimentalstudie vorgestellt werden.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der Interview- und der Experimentalstudie sollen diskutiert sowie mögliche Implikationen für Wissenschaft und Praxis aufgezeigt werden.

MARINA HILLEKE

Betreuung:
Dr. Sylvia Helbig-Lang

Review zur Rolle von Erwartungen bei der Entstehung, Aufrechterhaltung und Extinktion von Angststörungen

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MARINA HILLEKE
Betreuung: Dr. Sylvia Helbig-Lang

Review zur Rolle von Erwartungen bei der Entstehung, Aufrechterhaltung und Extinktion von Angststörungen

Trotz vieler nachgewiesener großer und stabiler Effekte der kognitiven Verhaltenstherapie im Bereich der Angststörungen sind viele zugrunde liegende Wirkmechanismen noch weitgehend unerforscht. Neben Habituationsprozessen gelten auch kognitive Prozesse als mögliche Wirkmechanismen. Als einen kognitiven Einflussfaktor auf den Behandlungserfolg können Erwartungen zu Angst und zur Therapie und deren Veränderungen angesehen werden.

Um den Einfluss von Erwartungen im Therapieprozess von Angststörungen detaillierter zu verstehen, muss die Rolle von Erwartungen bei der Entstehung sowie der Aufrechterhaltung von Angststörungen geklärt werden. Bisherigen Studien kann entnommen werden, dass eine Reihe von Faktoren die Wirkung und das Ausmaß von Erwartung bezüglich Ängsten oder auch einer Angststörung mitbestimmt. Auch bei der Extinktion von Ängsten spielen Erwartungen eine entscheidende Rolle. Durch die Diskrepanz zwischen erwartetem Ereignis und dem Ausbleiben von diesem Ereignis ändert sich als Folge die Erwartungshaltung gegenüber dem anfänglich aversiven Ereignis. Demzufolge ist es notwendig den Einfluss von Erwartungen im Rahmen von Angststörungen näher zu betrachten.

Das Review beschreibt den aktuellen Forschungsstand des Einflusses von Erwartung auf die Entstehung, Aufrechterhaltung und Extinktion von Angststörungen. Diese Ergebnisse werden auf die Therapie von Panikstörung und Agoraphobie bezogen. Auf dieser Grundlage werden weitere Forschungsschritte zu verschiedenen Therapiekomponenten wie z. B. Angstaktivierung, Vermeidungsverhalten mit Erwartungen bzgl. Angststörungen sowie mit Therapieerwartungen vorgestellt.

J.VON BESCHWITZ UND A.KLUMPARENDT

Betreuung:
Prof. Dr. Thomas Ehring

Frühe interpersonelle Traumatisierung und Charakteristika späterer Depressionen

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JANNA VON BESCHWITZ UND ANNE KLUMPARENDT
Betreuung: Prof. Dr. Thomas Ehring

Frühe interpersonelle Traumatisierung und Charakteristika späterer Depressionen

Frühe interpersonelle Traumata erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer depressiven Störung im Erwachsenenalter. Zudem zeigen depressive Patienten mit traumatischen Erfahrungen in der Kindheit einen ungünstigeren Störungsverlauf im Hinblick auf die Wiedererkrankungsrate und Dauer der einzelnen Episoden sowie ein geringeres Ansprechen auf medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungen.

Während u. a. neuroendokrinologische Veränderungen als biologische Mediatoren dieses Zusammenhangs bereits in mehreren Studien gezeigt werden konnten, ist die Studienlage in Bezug auf psychologische Mediatoren noch unbefriedigend. Defizite in der Emotionsregulation, interpersonelle Schwierigkeiten und kognitive Vulnerabilitäten sind sowohl mit früher Traumatisierung, als auch mit depressiven Störungen assoziiert und stellen daher potentielle Mediatoren dar. In einer Pilotstudie konnte ein Mediatormodell mit diesen drei Faktoren empirisch unterstützt werden (Schierholz, Krüger & Ehring, in Vorbereitung).

Ziel der geplanten Promotionen ist es, Mediatoren für den Zusammenhang zwischen früher interpersoneller Traumatisierung und Merkmalen späterer Depression genauer zu untersuchen. In einer Meta-Analyse soll der oben beschriebene Zusammenhang zwischen frühkindlicher Traumatisierung und depressiver Entwicklung im Hinblick auf verschiedene Traumatypen und Depressionscharakteristika (z. B. Ersterkrankungsalter, Depressionsschwere) genauer untersucht werden.

Darüber hinaus ist eine Online-Erhebung geplant, im Rahmen derer die Befunde der Pilotstudie von Schierholz et al. anhand einer größeren Stichprobe überprüft und um weitere potenziell relevante Mediatoren ergänzt werden sollen. In dem Vortrag wird die aktuelle Planung dieser ersten beiden Studien vorgestellt.

EILEEN MURRAY

Betreuung:
Prof. Dr. Alexander L. Gerlach, Dr. Sylvia Helbig-Lang, Thomas Lang, Prof. Dr. Franz Petermann, Prof. Dr. Fred Rist

Aufmerksamkeitstraining bei Sozialer Phobie

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EILEEN MURRAY
Betreuung: Prof. Dr. Alexander L. Gerlach, Dr. Sylvia Helbig-Lang, Thomas Lang, Prof. Dr. Franz Petermann, Prof. Dr. Fred Rist

Aufmerksamkeitstraining bei Sozialer Phobie

Theoretischer Hintergrund: Präferentielle Aufmerksamkeit für sozial bedrohliche Informationen wurde bei Personen mit Sozialer Phobie wiederholt nachgewiesen. Zwei aktuelle randomisiert-kontrollierte Behandlungsstudien weisen auf das Potenzial von computerbasierten Trainings zur Modifikation dieser Aufmerksamkeitsverzerrung hin (Amir, Beard, Taylor, Klumpp, Elias, Burns & Chen, 2010; Schmidt, Richey, Buckner & Timpano; 2009). Durch das Training konnte nicht nur die Zahl der Symptome reduziert werden, es erfüllten nach dem Training auch signifikant weniger Patienten die Diagnosekriterien für Soziale Phobie nach DSM-IV. Diese Effekte blieben über einen viermonatigen Follow-up-Zeitraum hinweg stabil.

Fragestellung: In einer randomisiert-kontrollierten Behandlungsstudie sollen die bisherigen Befunde repliziert werden. Darüber hinaus soll bei Personen mit Sozialer Phobie die Verhaltensrelevanz von computergestütztem Aufmerksamkeitstraining, die zugrunde liegenden Wirkmechanismen sowie die differentielle Wirksamkeit in verschiedenen Subgruppen (z.B. Patienten mit vs. ohne komorbide Störungen, Patienten mit vs. ohne Aufmerksamkeitsbias) und Kontexten (Patienten in Warteliste für einen Therapieplatz vs. speziell für die Studie rekrutierte Patienten) untersucht werden, um eine Generalisierbarkeit der Ergebnisse zu überprüfen. Die Studie wird als Kooperationsprojekt in zwei Zentren (Bremen und Münster) durchgeführt.

Methodik: Insgesamt sollen 70 Probanden mit Sozialer Phobie untersucht werden. Die Hälfte der Personen wird mit Hilfe eines computerbasierten Trainings lernen, gezielt die Aufmerksamkeit von sozialbedrohlichen Hinweisreizen wegzulenken (EG), die andere Hälfte führt vergleichbare Aufgaben am Computer ohne Modifikation der Aufmerksamkeitsprozesse durch (KG). Neben der Symptombelastung sowie dem Diagnosestatus werden verhaltensrelevante Maße in Form von standardisierten Verhaltenstests und elektronischen Tagebüchern (im Gegensatz zu Fragebogendaten) erfasst.

Ergebnisse: Die Ergebnisse ließen sich nicht replizieren. Auf eine Analyse des Attention Bias wird in diesem Vortrag eingegangen.

TINA ROSCHMANN

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner

Angeleitete Selbsthilfe für Eltern von Jugendlichen mit ADHS

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TINA ROSCHMANN<
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner

Angeleitete Selbsthilfe für Eltern von Jugendlichen mit ADHS

Theoretischer Hintergrund: Im Rahmen einer Pilotstudie wird die Wirksamkeit eines angeleiteten Selbsthilfeprogramms für Eltern von Jugendlichen (13-18 Jahre) mit ADHS untersucht. In Bezug auf Eltern von Kindern mit ADHS konnte die Wirksamkeit von angeleiteter Selbsthilfe für Eltern bereits in mehreren Studien (z.B. Döpfner&Kierfeld, 2006; Kierfeld et.al., 2013) belegt werden. Für Eltern von Jugendlichen wurden bisher im deutschsprachigen Raum, aber auch international keine derartigen Studien veröffentlicht.

Zielsetzung: Ziel ist die Überprüfung der Wirksamkeit von angeleiteter Selbsthilfe für Eltern von Jugendlichen mit ADHS hinsichtlich der Verminderung der ADHS-Symptomatik, komorbider Symptomatik, wie auch Verbesserungen in der Lebensqualität der Jugendlichen. Zudem soll überprüft werden, inwieweit Selbstwirksamkeitserwartung der Eltern in Erziehungssituationen verbessert werden kann.

Methodik: Inhaltlich angelehnt ist das Selbsthilfemanual an das Selbsthilfeprogramm für Eltern von Kindern mit ADHS (Döpfner et al., 2011), das Therapiemanual Familienprobleme aus dem Therapieprogramm für Jugendliche mit Selbstwert-, Leistungs- und Beziehungsstörungen (SELBST) und das Manual „Defiant Teens“ von Barkley und Mitarbeitern (1999). Die Eltern erhalten über eine Gesamtdauer von einem Jahr, 8 Elternhefte mit Erziehungsratschlägen und verhaltenstherapeutisch orientierten Interventionen. Parallel werden die Eltern in insgesamt 14 Telefonaten darin unterstützt, die Inhalte der Elternhefte auf ihre individuelle Situation anzuwenden. Die Symptomatik der Jugendlichen wird im Elternurteil zu Programmbeginn (Prä) und Programmende (Post) erfasst. Angewendet werden aus dem DISYPS-II der FBB-ADHS, die Skala Oppositionelles Verhalten aus dem FBB-SSV, der Strenghts and Difficutlies Questionnaire (SDQ) sowie der KINDL-R zur Erfassung der Lebensqualität und der FSW zur elterlichen Selbstwirksamkeitserwartung. Im Programmverlauf wird eine Individuelle Problemliste über ca. 12 Messzeitpunkte eingesetzt. Angestrebt wird eine Stichprobengröße von N=40.

Ergebnisse: Aktuell wurden 71 Patienten in die Studie eingeschlossen (Stand: 05.12.2013). Der letzte Patient soll bis Ende 2013 eingeschlossen werden. Die Interventionen sollen bis Ende 2014 beim letzten Patienten abgeschlossen sein. In einer Zwischenanalyse an N=19 Beendern und N=22 Abbrechern zeigt sich eine signifikante Abnahme der ADHS- und komorbiden Symptomatik im Programmverlauf sowie eine signifikante Verbesserung der kindlichen Lebensqualität und der elterlichen Selbstwirksamkeitserwartung. Die Zufriedenheit der teilnehmenden Eltern und der anmeldenden Ärzte mit dem Programm war in dieser Zwischenanalyse hoch.

PAMELA ROLAND

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Wirksamkeit eines Therapieprogramm für Autismus-Spektrum-Störung (THAU)- eine Pilotevaluationsstudie

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PAMELA ROLAND
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Wirksamkeit eines Therapieprogramm für Autismus-Spektrum-Störung (THAU)- eine Pilotevaluationsstudie

Eltern von Kindern mit einer Autismus-Spektrum-Störung sind in ihrem erzieherischen Alltag einer hohen Beanspruchung ausgesetzt. Psychoedukation und therapeutische Anleitung werden für diese Eltern als wichtig erachtet, um positive Veränderungen im alltäglichen Verhalten der Kinder und der Belastungen der Familien zu erwirken. Jedoch gibt es bislang kaum kontrollierte Studien, welche die Effektivität therapeutischer Interventionen für Eltern von Kindern mit hochfunktionalem Autismus im Schulalter überprüfen. Im Rahmen dieser Pilotstudie soll geprüft werden, ob ein Elterntraining (1) Wissen der Eltern über Autismus-Spektrum-Störungen steigern, (2) spezifische Verhaltensprobleme des Kindes reduzieren und (3) elterliche und familiäre Belastungen senken kann.

Die Stichprobe soll 32 Eltern von Kindern mit diagnostiziertem Asperger-Syndrom oder High-functioning-Autismus im Alter von 7- 13 Jahren umfassen. Das Elterntraining findet in vier Gruppen zu jeweils 8 Elternpaaren/-teilen und zwei Gruppenleitern statt. Insgesamt nehmen die Eltern an 16 Sitzungen zu je 90 Minuten teil, die im einwöchigen Abstand stattfinden. Nach 8 Wochen Behandlungspause werden zwei Boostersessions angeboten. Vor der Wartezeit, während und nach Abschluss des Elterntrainings findet eine Befragung der Eltern zu autismusspezifischen Symptomen, komorbiden Verhaltensstörungen und Einschränkungen in den Alltagskompetenzen ihres betroffenen Kindes statt. Weiterhin wird die familiäre Belastung erfasst.

Die Pilotstudie wird hinsichtlich ihres Studiendesigns beschrieben. Themen des Elterntrainings sowie Inhalte aus den Therapiebausteinen werden exemplarisch vorgestellt. Erste Erfahrungen zur Durchführung werden diskutiert.

M.GROTH UND A.HELLMANN

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Wirksamkeit des sozialen computerunterstützten Trainings für Kinder mit aggressiven Verhalten (ScouT)

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MANUELA GROTH UND ANNE HELLMANN
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Wirksamkeit des sozialen computerunterstützten Trainings für Kinder mit aggressiven Verhalten (ScouT)

Das Soziale Computerunterstützte Training für Kinder mit aggressiven Verhaltensweisen (ScouT) richtet sich an Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren, die aggressive Verhaltensweisen vor allem Gleichaltrigen gegenüber zeigen. ScouT umfasst Filmbeispiele, Erklärungen und Arbeitsvorschläge für Therapeuten, mit deren Hilfe die sozialen Kompetenzen der Kinder erfasst und gestärkt werden können. Dabei kann das Programm sowohl diagnostisch als auch therapeutisch eingesetzt werden. Die Filmbeispiele beinhalten fünf verschiedene Szenen zu Themen, die den Kindern aus dem eigenen (Schul-)Alltag bekannt sind. Inhaltlich stellen die Situationen verschiedene Anforderungen an die soziale Kompetenz der Kinder. Durch die realistische Gestaltung der Filmszenen und durch die Identifikation mit der Hauptfigur können sich die Kinder leicht in diese Situationen hineinversetzen. An jede Filmszene schließen sich verschiedene Möglichkeiten der Reaktion der Hauptfigur an. Problemlösestrategien können individuell mit dem Kind erarbeitet werden, welche danach modifiziert werden können.

Therapeutische Effekte von Sozialen Kompetenztrainings bei 6-12 jährigen Kindern mit einer Störung des Sozialverhaltens sind bereits nachgewiesen worden. Computerunterstütze Problemlöse- und soziale Kompetenztrainings sowie ihre Wirksamkeit wurden bislang jedoch kaum empirisch überprüft. Basierend auf dieser Ausgangslage überprüft die hier beschriebene Studie die Wirksamkeit einer von ScouT bei Jungen im Alter von 6-12 Jahren mit aggressiven Verhalten besonders gegenüber Gleichaltrigen im Vergleich zu einer Supportiven Therapie zur Aktivierung von Ressourcen (STARK). Ziel der randomisierten Kontrollgruppenstudie ist es, die Wirksamkeit zweier multimodaler, kognitiv-behavioraler Therapieprogramme zur Behandlung von Kindern mit aggressivem Verhalten „ScouT“ und „THAV“ in Kombination im Einzeltherapiesetting im Vergleich zum STARK-Programm zu evaluieren. In einer Gesamtstichprobe von 140 (70/70) Jungen auf die Therapiegruppe (ScouT/THAV) (N=70) und die Therapiegruppe (STARK/ScouT) randomisiert werden, sollen die Reduktion der Aggressionssymptomatik, der störungsaufrechterhaltenden Faktoren, die Verbesserung des psychosozialen Funktionsniveaus und der Lebensqualität der Patienten analysiert werden. Die wichtigsten Einschlusskriterien sind die Diagnose einer Störung des Sozialverhaltens, erfasst über die entsprechende Diagnosecheckliste (DCL-SSV) aus dem DISYPS II (Döpfner et al. 2008) und eine erhöhte Aggressivität im Urteil der Mutter (Stanine ≥7 im FBB-SSV, DISYPS-II) zu den Messzeitpunkten 1 und 2 (Diagnostikphase). Die Zielvariablen werden über Fragebogenverfahren operationalisiert, in denen das Urteil der Patienten selbst, das der Eltern und der Lehrer erhoben wird, sowie über psychologische Testverfahren zur Erfassung sozial-kognitiver Problemlösefähigkeiten.

Die ersten Therapieerfahrungen zeigen, dass das ScouT-Programm gut umsetzbar ist und die Materialien sehr motivierend auf die Kinder wirken. Der Abschluss der Datenerhebung wird Ende 2014 erwartet. Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die Vorstellung des Studiendesigns sowie der Haupthypothesen.

TIMO LINDENSCHMIDT

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Die Stabilität der Wirksamkeit des Therapieprogramms für Kinder mit aggressiven Verhaltensweisen (THAV)

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TIMO LINDENSCHMIDT
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Die Stabilität der Wirksamkeit des Therapieprogramms für Kinder mit aggressiven Verhaltensweisen (THAV)

Theoretischer Hintergrund: Die Kurzzeitwirksamkeit von sozialen Kompetenztrainings ist zumindest international relativ gut untersucht worden; zu den Langzeiteffekten liegen bislang jedoch nur wenige Studien vor. Die vorliegende Studie untersucht die Stabilität der Effekte des Therapieprogramm für Kinder mit aggressiven Verhaltensweisen (THAV) von Jungen im Alter von 6-12 Jahren.

Methodik: Die Rekrutierung erfolgte über Zeitungsaufrufe, Fernsehbeiträge sowie Kooperationen mit Schulen, Kinderärzten und Jugendämtern. Nach einem Telefonscreening (t1) durchlaufen die Patienten eine 6-wöchige Diagnostikphase und werden bei Erfüllung der Einschlusskriterien randomisiert der Einzeltherapie- bzw. Kontrollgruppenbedingung zugewiesen (t2). Die Gesamtstichprobe zu diesem Messzeitpunkt beträgt N=101. In der Therapiebedingung (N=50 randomisierte, N=10 nicht randomisierte) erhalten die Patienten 24 wöchentliche Einzelsitzungen, in denen verschiedene Module des THAV angewandt werden. Zusätzlich zu den kindzentrierten Interventionen finden Elterngespräche sowie zumeist telefonische Kontakte zu den LehrerInnen statt. In der Kontrollbedingung (N=41) durchlaufen die Teilnehmer (3-4 Jungen) in 12 Doppelstunden im zweiwöchentlichen Rhythmus ein ressourcenaktivierendes Spieltraining. Nach Beendigung des geplanten Interventionszeitraums (t6) findet nach 12 Monaten das follow-up statt. In dieser Zeit erhalten die Patienten, abhängig vom aktuellen Therapiebedarf, weitere Module aus dem THAV, „treatment as usual“ (TAU) oder keine weitere Behandlung. Die Outcome- und Prozess-Variablen werden vor Beginn, im Verlauf, am Ende der Behandlung sowie im Follow-Up anhand von Verhaltenstests und Fragebögen erhoben und mittels Kovarianzanalysen und T-Tests auf ihre Stabilität hin überprüft.

Ergebnisse: Ergebnisse der Evaluationsstudie des Therapieprogramms zeigen in Bezug auf die störungsaufrechterhaltenen Faktoren und der oppositionell-aggressiven Symptomatik eine signifikante Verminderung der Einzelintervention im Vergleich zur Spielgruppe. Dabei werden kleine bis mittlere Therapieeffekte (nach Cohen) erreicht. Das anschließende 12-monatige Follow-Up konnte sowohl in den primären, als auch in den sekundären Erfolgsanalyse stabile Ergebnisse feststellen und zuvor vorhandene Gruppenunterschiede konnte erhalten bleiben.

Diskussion: Die primären Erfolgsanalysen haben in allen angewendeten Instrumenten zur Erfassung von aggressiven Verhalten eine signifikante Stabilität abbilden können. Die erreichten Verbesserungen zum Zeitpunkt t6 bleiben auch nach 12 Monaten im ‚follow-up‘ weiter erhalten. Die Unterschiede in beiden Gruppen bleiben im follow-up erhalten. Der Unterschied ist Bereich von 0.40 bis 0.69.

DANA HILLEBRANDT

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Beziehung zwischen Psychopathologie und Erziehungsverhalten der Eltern und Angstsymptomatik von Kindern und Jugendlichen bei Kindern und Jugendlichen mit sozialen Ängsten

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DANA HILLEBRANDT
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner und Dr. Anja Görtz-Dorten

Beziehung zwischen Psychopathologie und Erziehungsverhalten der Eltern und Angstsymptomatik von Kindern und Jugendlichen bei Kindern und Jugendlichen mit sozialen Ängsten

Theoretischer Hintergrund: Generell wurden Zusammenhänge zwischen der Angstsymptomatik von Eltern und der Ängsten von Kindern und Jugendlichen in mehreren Studien belegt. Der Einfluss mütterlicher sozialer Ängstlichkeit und deren Erziehungsverhalten sowie andere psychische Auffälligkeiten bei Müttern von ängstlichen Kindern auf deren Angstsymptomatik ist allerdings bisher wenig untersucht. Erste Forschungsergebnisse liegen bisher nur für Jugendliche vor (vgl. Lieb et al., 2000).

Fragestellung: Im Rahmen einer Studie zur Überprüfung der Wirksamkeit des Moduls soziale Ängste aus dem Therapieprogramm für Kinder und Jugendliche mit Angst- und Zwangsstörungen (THAZ) sollen der Einfluss psychischer Auffälligkeiten der Eltern sowie deren Erziehungsverhaltens auf die Angstsymptomatik von Kindern und Jugendlichen mit sozialen Ängsten untersucht werden. Es ist zu erwarten, dass a) elterliche Psychopathologie und elterliches Erziehungsverhalten miteinander korrelieren b) elterliche Psychopathologie, vor allem soziale Ängste und andere Ängste und mit der Intensität der sozialen Angst des Kindes korrelieren c) der Zusammenhang zwischen elterlicher Psychopathologie und sozialer Angst des Kindes wesentlich durch das Erziehungsverhalten der Eltern vermittelt wird.

Operationalisierung: Zur Erfassung der elterlichen Symptomatik wird das Brief Symptom Inventory (BSI, Derogatis, 2000) sowie das Soziale Phobie und Angstinventar (SPAI) eingesetzt. Die Symptomatik des Kindes wird anhand von Selbstbeurteilungs- und Fremdbeurteilungsverfahren erfasst (u.a. SPAIK und ESAK, FBB-ANZ und SBB-ANZ, FÄVK im Selbst und Fremdurteil, CBCL, YSR). Das Erziehungsverhalten

SONJA BRAUN

Betreuung:
Prof. Dr. Manfred Döpfner

Entwicklung und Evaluation kindzentrierter Interventionen für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörungen (ADHS)

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SONJA BRAUN
Betreuung: Prof. Dr. Manfred Döpfner

Entwicklung und Evaluation kindzentrierter Interventionen für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörungen (ADHS)

Theoretischer Hintergrund: Generell wurden Zusammenhänge zwischen der Angstsymptomatik von Eltern und der Ängsten von Kindern und Jugendlichen in mehreren Studien belegt. Der Einfluss mütterlicher sozialer Ängstlichkeit und deren Erziehungsverhalten sowie andere psychische Auffälligkeiten bei Müttern von ängstlichen Kindern auf deren Angstsymptomatik ist allerdings bisher wenig untersucht. Erste Forschungsergebnisse liegen bisher nur für Jugendliche vor (vgl. Lieb et al., 2000).

Fragestellung: Lassen sich Therapieeffekte auf die neuropsychologische Funktionsstörung, die situationsspezifisch trainierte Funktion und auf die ADHS-Symptomatik sowie weitere komorbide Symptome und das psychosoziale Funktionsniveau des Patienten in der Familie und in der Schule erzielen? Wie werden Durchführbarkeit und subjektive Behandlungszufriedenheit bewertet?

Methodik: Die Wirksamkeit und die Anwendbarkeit werden in einer Pilotstudie im Eigenkontrollgruppen-Design mit fünf Messzeitpunkten überprüft. Nach einer Wartezeit von drei Monaten folgt die Interventionszeit mit 24 Einzeltherapiekontakten und anschließend wird nach drei Monaten ein Follow-up erhoben.

Aktueller Stand: Es wurden 15 Kinder in die Studie aufgenommen. Elf Kinder haben die Intervention bereits abgeschlossen und bei drei Kindern konnte auch das Follow-up bereits erhoben werden. Vier Kinder befinden sich noch in der Interventionsphase. Einzelfallanalysen und ersten Zwischenanalysen der Gesamtdaten werden vorgestellt.

Die Christoph-Dornier-Stiftung führt mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten Forschungsprojekte in ihren Instituten an den Universitäten Köln und Tübingen sowie in Bielefeld, Bremen und Münster durch